ÜBER TUGENDEN

Neid, Geiz, Zorn, Völlerei, Hochmut, Wollust und Faulheit sind Eigenschaften, welchen man im Alltag, den Medien und selbst bei sich heutzutage viel zu oft begegnet, stimmt's ?

 

Okay, Wollust etwas weniger - manche haben halt ein ausschweifendes Sexleben, andere laden Nachts lediglich das Handy auf - dazwischen der Rest von uns ;)

 

Im Mittelalter waren die sieben dort oben Untugenden, und führten aus christlicher Sicht zum Unheil.

 

Doch lassen wir das ganze theologische drumherum mal sein, und schauen welches eigentlich ihre Gegenspieler sind - die Tugenden. Sie sind es nämlich die uns zu einem gelungenen Leben führen.


Doch vorab : Was bedeutet das Wort TUGEND eigentlich ?

Es kommt aus dem mittelhochdeutschen "tugent", was soviel wie Kraft oder Fertigkeit bedeutet, und ist abgeleitet vom Wort "taugen" - ursprünglich bezeichnet das Wort Tugend also die Tauglichkeit einer Person. Heutzutage würde man summieren, das jede Fähigkeit zu einem wertvollen Handeln tugendhaft ist. Nicht nur in der Ethik eine erstrebenswerte Charaktereigenschaft.

 

Für die Stoiker um Seneca, Epiktet und Marc Aurel war die Eudaimonie - ein Leben nach den Tugenden - unmittelbar verbunden mit einer gelungenen Lebensführung und der Weg zum Glück.

Ihr Grundsatz lautete (und zwar jederzeit !) :  

SEI DIE BESTE VERSION VON DIR SELBST


Eine Geschichte der Tugend

Vielleicht hast du sogar schonmal den Begriff "Die 4 Kardinaltugenden" gehört. Sie gründen sich auf Platon und Aristoteles und sind im Einzelnen :

 

1. Weisheit

2. Gerechtigkeit

3. Tapferkeit

4. Mäßigung

 

Das alte Testament brachte uns mit den 10 Geboten weitere Tugenden, wovon später 3 göttliche Tugenden abgeleitet wurden : Glaube, Liebe und Hoffnung .. diese wurden in der katholischen Kirche zu den Kardinaltugenden hinzugeführt.

 

Im vierten Jahrhundert haben sich wiederum 7 Tugenden entwickelt, dessen Gegenspieler du oben bereits kennengelernt hast. Durch Hildegard von Bingens musikalische Werke wurden sie weit verbreitet. Ja, diese weltgeschichtlich bedeutende Nonne, war nicht nur für ihre Kräuterkunde berühmt.

Sie besang : 

Demut, Mildtätigkeit, Keuschheit, Geduld, Mäßigung, Wohlwollen und Fleiß.


Um 1350 sprach man von sogenannten "Rittertugenden", und in dem allegorischen Preisgedicht auf Kaiser Karl IV. von JHeinrich von Mügeln "Der meide Kranz" werden 12 Tugenden aufgeführt :

  

Weisheit, Wahrheit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Friedfertigkeit, Standhaftigkeit, Glaube, Mäßigung, Güte, Demut, Hoffnung und Liebe


Wie Du siehst, wiederholen oder ergänzen sich viele Tugenden im Laufe der Jahrhunderte, und viele Tugenden wurden an die Gegebenheiten angepasst. Außerhalb der Ethik gab es fortan auch bürgerliche Tugenden wie Pünktlichkeit, Sparsamkeit und Fleiß.

 

Doch wenn wir uns allein an den 4 Kardinaltugenden orientieren, wäre uns schon sehr geholfen !

Lasst sie uns fortan in den Alltag einbinden. Also, los geht's :


AB HEUTE HANDELE ICH NACH FOLGENDEN TUGENDEN :

(P.S. Lies es dir laut vor :)

1. WEISHEIT

Ich überlege mit Bedacht bevor ich handle. Ich denke logisch. 

Ich bin nicht gedankenlos in meinem Tun. 

 

2. GERECHTIGKEIT

Sie wird mir vielleicht nicht widerfahren, aber ich selbst kann jederzeit wohlwollend handeln - im Dienste der Mitmenschen.

Ich lasse kein Unrecht durch mich und mein Handeln zu. 

3. TAPFERKEIT

Ich habe Ausdauer, Mut und Vertrauen in mein Handeln. Ich liebe das Schicksal, akzeptiere was kommt ohne mich ihm zu ergeben, zeige Courage und lass mich nicht hängen. 

 

4. MÄSSIGUNG

Ich bin Bescheiden und habe mich jederzeit unter Kontrolle.  Ich kaufe nicht zu viel sinnloses Zeug, esse nicht zu viel, denke nicht zu viel, rede nicht zu viel ! Ich organisiere mich, schaffe Ordnung in meinem Denken und Handeln.

ICH LEBE DIE BESTE VERSION VON MIR !


Viel Freude bei der Umsetzung, und wenn du weitere Denkanstösse hast, nur her damit.

 

Dein

Gedankenlotse

 

Quellenangaben zur Recherche : 

Wikipedia : https://de.wikipedia.org/wiki/Tugend

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